GRÖNLAND
Gigantische Eisberge und endloses Eis in jede Richtung: zwei Wochen im Westen Grönlands.
Wer nach Grönland will, muss zuerst nach Kangerlussuaq. Denn hier befindet sich die einzige Landebahn, die lang genug für die großen europäischen Maschinen ist. Außer dieser Landebahn gibt es nicht viel zu sehen in Kangerlussuaq. Ein paar bunte Häuschen, Schneemobile im Sand, alle halbe Stunde mal ein Flugzeug. 18 Grad, 18 Stunden Sonne, totale Stille, maximale Abgeschiedenheit. Wilder Westen.
Von Kangerlussuaq sind es ca. 40 Kilometer bis zum Rand des Inlandeises. Die längste »Straße« Grönlands. Die Fahrt dauert zwei bis drei Stunden.
Es gibt zwar keine Bäume in Grönland, trotzdem blüht hier im Sommer so einiges. Hier: Wollgras am Rande des Inlandeises.
Urzeitliche Tiere: Moschusochsen sind Überbleibsel der letzten Eiszeit und leben nur in den arktischen Regionen. Sind sehr happy, ihnen zu begegnen.
Das Inlandeis ist nach der Antarktis das größte Eisschild der Erde: 2.500 km lang, 1.100 km breit, bis zu 3 km dick. Fridtjof Nansen hat es 1888 als erster durchquert. Unser Plan war, hier zwei Tage zu wandern und auf dem Eis zu zelten. Zwei Tage lang Polarforscher-Gefühl.
Sonnenschein über dem Inlandeis. Endlos in jede Richtung, alles weiß, unmöglich sich zu orientieren. Schön, dass unser Guide hier jede Spalte und jeden Hügel kennt.
Sonnenuntergangs-Inlandeis-Selfie.
Gelernt: Wie man mit Steigeisen wandert.
Laune nach sechs Stunden eiswandern: sehr super.
Sonnenuntergang auf dem Inlandeis.
Eingang einer Gletschermühle, über die das Schmelzwasser unterirdisch abfließt. Diese Spalten können hunderte Meter tief sein. Unser Guide sagt, man sollte hier lieber nicht reinfallen.
Unser Guide Johannes aus Dänemark.
Das leckerste Trinkwasser ever.
Und es ist wirklich so blau.
Das Inlandeis wird von einem 40 Kilometer breiten Gletscher-Gürtel umschlossen. Hinter dieser eisigen Bergkette liegt eine endlose, weitgehend ebene Schneewüste.
Reisegruppe Inlandeis.
Mr und Mrs Dirr, Gipfelselfie.
Grönland von oben. Die Maschinen werden ein bisschen kleiner und die Flüge ein bisschen abenteuerlicher, wenn man in Grönland unterwegs ist. Die Landebahn in Ilulissat z.B. ist eher kurz. Wer mal wissen möchte, wie es sich anfühlt, wenn man eine kleine Propeller-Maschine per Kickstart aus dem Stand so stark beschleunigt, dass sie innerhalb von vier Sekunden in der Luft ist: auf nach Ilulissat.
Landebahn in Ilulissat. Sehr viel länger ist sie eigentlich auch nicht.
Rush hour am Arrival Gate. Willkommen in Ilulissat.
Überall in Ilulissat: Huskies und Eisberge. Im Gegensatz zu Huskies sind Eisberge übrigens sehr leise und vollkommen geruchsneutral.
Superschön: Die Zion-Kirche direkt am Eismeer. Komplett aus Holz.
In diesem silbernen Blech-Iglu kann man wohnen. Nicht billig.
Fußball wird ja überall gespielt, auch mitten in Grönland.
Ein Wasser-Taxi. Es heißt »Ice Force One«. Super lustig!
Der Ilulissat-Eisfjord gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe. Der Sermeq ist der produktivste und aktivste Gletscher der gesamten Nordhalbkugel, er produziert im Akkord gigantische Eisberge, die so groß und schwer sind, dass sie es mühelos bis hinunter nach Neufundland schaffen. Sehr wahrscheinlich stammt auch der Eisberg, der 1912 die Titanic gerammt hat, aus diesem Gletscher. Einzelne Eisberge können mehrere Kilometer lang und mehrere hundert Meter hoch sein - pro Jahr entstehen hier ca. 35 Milliarden Tonnen Eis, Tendenz seit Jahren steigend, die Folgen des Klimawandels sind in Ilulissat live zu beobachten.
Ein endloser Eisberg-Stau: Von der Gletscherkante 40 Kilometer im Landesinneren brauchen die Eisberge ein gutes Jahr, bis sie ins offene Meer gelangen. Der Fjord ist ca. 1,5 Kilometer tief, kurz vor der Mündung ins Meer sind es allerdings nur noch wenige hundert Meter, so dass sich die riesigen Eisberge dort so lange stauen, bis der Druck von hinten zu groß wird. Ein Wanderweg führt stundenlang am Fjord entlang. Millionen Tonnen von Eis, chaotisch auf-, in- und übereinander gestapelt. Alles knistert, knackt, grummelt und donnert. Man fühlt sich sehr klein an diesem Fjord.
Eisberge gegen Mitternacht. Ilulissat liegt gut 250 Kilometer oberhalb des Polarkreises, die Sonne geht hier im Sommer nicht unter, es ist durchgehend hell.
Ilulissat mit Zion-Kirche vom Wasser aus. Wir haben uns eine Woche lang jeden Tag in jedes verfügbare Boot gesetzt und Eisberge angeschaut. Es wurde auch am siebten Tag keine Sekunde langweilig.
In Grönland begegnet man im Sommer vor allem Buckel-, Finn- und Zwergwalen, die im fisch- und krillreichen Eismeer jagen. Hier: Ein Buckelwal taucht keine fünf Meter neben unserem Boot ab. Buckelwale können 15 Meter lang werden und um die 30 Tonnen wiegen - und sie springen gern. Ich habe dem Inuit, der uns in seinem kleinen Drei-Meter-Boot herumgefahren hat, gesagt dass ich immer auch ein bisschen Angst habe, wenn man mit einem so kleinen Boot so nah bei diesen riesigen Tieren ist und nicht weiß, ob und wo sie eventuell aus dem Wasser springen. Seine Antwort: »Ja! Ich auch!« Dann ist er weiter den Walen hinterhergefahren.
Buckelwal-Fluke.
Buckelwal-Finne.
Buckelwal-Blas.
Ein Finnwal, vom Strand in Qeqertarsuaq aus gesehen. Finnwale sind nach Blauwalen die zweitgrößten Tiere, die je auf der Erde gelebt haben.
Zwei Finnwale, wenige Meter neben unserem Drei-Meter-Boot. Finnwale können um die 25 Meter lang werden und ca. 60 Tonnen wiegen. Sie springen allerdings so gut wie nie. Man fühlt sich trotzdem ziemlich klein und verletzlich in seinem Boot.
Ein Buckelwal von vorn, direkt neben unserem Boot. Die großen Huppel auf dem Kopf sind die Nase.
Eisberge, jeden Tag Eisberge. Jeden Tag anders, jeden Tag aufs Neue beeindruckend. Gelernt: Wenn viel Luft im Eis eingeschlossen ist, liegt das Verhältnis des Eises über vs. unter Wasser bei 1/7 vs. 6/7. Bei wenig Luft im Eis liegt es bei 1/10 zu 9/10. Die im Eis eingeschlossenen Jahrtausende alten Luftbläschen sind auch der Grund für das laute Knistern der Eisstücke. Das Eis des Sermeq ist eher fest, mit wenigen Luftblasen - man kann sich bei den meisten hier abgebildeten Eisbergen also noch mal die neunfache Größe unter Wasser dazu denken.
Tages-Ausflug zum Eqi-Gletscher im Norden von Ilulissat. Alle paar Minuten brechen unter lautem Gedonner riesige Eismassen ab. Gletscher-Kalben klingt exakt wie das Donnern eines Sommergewitters. Surreal.
Letzter Abend in Ilulissat. Unfassbares Licht.