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WALREISE

 
 

Der Plan war, mal ein paar Monate lang Wale anzuschauen. Und dabei so lange nach Westen zu fliegen, bis wir wieder zuhause sind.

 
 
 
 
 

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ISLAND

 
 

Zwei Wochen mit dem Camper durch Island: schwarze Strände, Geysire, Lavafelder - und jede Menge Wale in der Mitternachtssonne.

 
 

Walforscherin vor Walmuseum in Husavik.

Erster Teil der Reise: Island. Man kann hier an einem einzigen Tag sämtliche Jahreszeiten erleben. Wir haben daher versucht, dem guten Wetter ein bisschen hinterher zu fahren: Zuerst in den Süden zu den schwarzen Stränden von Reynisdrangar und Durholaey, dann über den großen Geysir zu den Vulkanen und Lavafeldern von Snaefellsnes, von dort zu den Walen nach Husavik und dann zurück nach Reykjavik. 

Einer von Tausenden Wasserfällen in Island: der Skogafoss im Süden. Sehr hübsch! 

 

Camping-Idylle, 22 Uhr. Wir schlafen im Camping-Kangoo. Nachts sind es fünf Grad. Wir haben dicke Schlafsäcke.

Camping-Kangoo.

Camping-Platz.

Camping-Stuhl. Mit Bier-Halter!

Drei Stunden bergauf für diesen Ausblick über den schwarzen Strand von Reynisdrangar. Oliver vs. Höhenangst 1:0.

Wenn man von Vik nach Reynisdrangar möchte, muss man über ein Hochplateau und an einer Kirche vorbei. Vier Stunden wandern. Lohnt sich.

Wenn man den schwarzen Strand von Reynisdrangar bis zum Ende durchläuft, kommt man zum schwarzen Strand von Durholaey. Überhaupt alle Strände hier: schwarz.

Gleich am zweiten Tag acht Stunden über Hochplateaus und an endlosen schwarzen Stränden entlang: abends ein bisschen bedient.

Abends in Vik. Die Felsen sind der isländischen Sage nach versteinerte Trolle, die ein gestrandetes Schiff an Land ziehen und dabei von der aufgehenden Sonne überrascht werden. Wir sind unsicher, ob sich das wirklich haargenau so zugetragen hat.

Reynisdrangar von der anderen Seite des Berges aus. Zumindest von hier sieht es noch nicht so richtig nach Trollen aus.

In den Felsen von Durholaey nistet eine große Gruppe Puffins. Oft werden sie auch Clownsvögel genannt, weil sie immer so aufgeregt und hibbelig herumflattern. Auch bei Start und Landung sehen sie nicht immer vollkommen souverän aus - aber immerhin sehr bemüht. Es ist ein großer Spaß, Puffins eine Weile beim Puffinsein zuzuschauen. Wir sind ihnen schon oft begegnet, so nah wie an der Steilküste in Durholaey kommt man ihnen nur selten.

 

Der Strokkur-Geysir 100 Kilometer östlich von Reykjavik. Die Fontäne ist bis zu 30 Meter hoch, und man muss zwischen 10 und 20 Minuten warten, wenn man sie verpasst hat. Früher gab es in der Nähe des Strokkurs noch einen viel größeren Geysir, seine Eruptionen waren bis zu 60 Meter hoch und man nannte ihn schlicht den »großen Geysir«, womit er auch allen anderen Geysiren auf der Welt ihren Namen gab. Nachdem viele Touristen es für eine gute Idee gehalten hatten, Steine hineinzuwerfen, um mal zu schauen was passiert, war der große Geysir irgendwann jedoch verstopft und stillgelegt. Jetzt fahren die Touristen nur noch zum Strokkur. Und das Werfen von Steinen ist verboten.

 

Unsere erste Waltour von Olafsvik aus schipperte drei, vier Stunden völlig wal- und ergebnislos vor sich hin - bis auf dem Rückweg plötzlich ein hoher, schräger Blas am Horizont zu sehen war: Pottwale! Ich mag Pottwale sehr, sie können bis zu drei Kilometer tief tauchen und dabei bis zu zwei Stunden lang die Luft anhalten. Wir haben fünf gesehen, einer von ihnen ist sogar mehrfach gesprungen (Akku leer, kein Foto). Oben: Theresa mit einem Pottwal in Originalgröße.

Von Olafsvik sind wir weiter nach Husavik im Nordosten gefahren. Husavik gilt als Whale-Watching-Hauptstadt Europas, hier reiht sich im Hafen Boot an Boot, und die Skalfandi-Bay ist im Sommer voller Buckel- und Zwergwale. Manchmal begegnet man hier sogar Blauwalen - die haben wir allerdings knapp verpasst, ein paar Tage nach unserer Abreise kamen zehn von ihnen über eine Woche lang immer wieder in die Bucht.

Buckelwal-Blas.

Buckelwal-Fluke.

Buckelwal-Buckel.

Buckelwal-Fluke (halb).

Island liegt zwar unterhalb des Polarkreises, trotzdem ist es hier im Sommer sehr, sehr lange hell. Whale Watching in einem kleinen Holzboot kurz vor Mitternacht: sehr zu empfehlen.

 

Sehr laut, sehr nass, sehr grün: der Godafoss zwischen Husavik und Akureyri.

Regenbogen auf dem Weg nach Reykjavik.

Verkehrsteilnehmer. Die Isländer nennen sie »suicide sheep«.

Heiße Quellen: Baden in Myvatn.

Übersichtlich: Schafe in Island.

Typische Garten-Deko: Walknochen.

Der wahrscheinlich meist fotografierte Berg Islands: Kirkjufell auf Snaefellsnes. Immer ein bisschen komisch, plötzlich an einem Ort zu stehen, den man genau so schon tausendfach auf Fotos gesehen hat.

Die Straßen von Snaefellsnes. Irgendwo rechts von diesem Bild liegt der Snaefellsjökull, der in der »Reise zum Mittelpunkt der Erde« der Einstieg ins Erdinnere ist.

Strand mit Lavafelsen in Snaefellsnes.

Fußball wird überall gespielt. Auch im Lavafeld.

Wanderpause am Strand. Endlich mal ein richtiger Sommerurlaub.

Auf dem Weg durch die Lavafelder. Vier Stunden bis zum Leuchtturm.

Der Leuchtturm von Svörtuloft ganz im Westen von Snaefellsnes.

Einer von Tausenden Vulkanen in Island: der Saxholl.

Aufstieg zum Krater. Ging in die Beine.

Die Statue von Leif Erikson vor der Hallgrims-Kirche in Reykjavik. Erikson hat um das Jahr 1000 herum sehr wahrscheinlich Nordamerika entdeckt, lange vor Kolumbus. Insgesamt, Reykjavik, so wie der ganze Rest Islands: sehr hübsch!

 

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GRÖNLAND

 
 

Gigantische Eisberge und endloses Eis in jede Richtung: zwei Wochen im Westen Grönlands.

 
 

Wer nach Grönland will, muss zuerst nach Kangerlussuaq. Denn hier befindet sich die einzige Landebahn, die lang genug für die großen europäischen Maschinen ist. Außer dieser Landebahn gibt es nicht viel zu sehen in Kangerlussuaq. Ein paar bunte Häuschen, Schneemobile im Sand, alle halbe Stunde mal ein Flugzeug. 18 Grad, 18 Stunden Sonne, totale Stille, maximale Abgeschiedenheit. Wilder Westen.

Von Kangerlussuaq sind es ca. 40 Kilometer bis zum Rand des Inlandeises. Die längste »Straße« Grönlands. Die Fahrt dauert zwei bis drei Stunden.

Es gibt zwar keine Bäume in Grönland, trotzdem blüht hier im Sommer so einiges. Hier: Wollgras am Rande des Inlandeises.

Urzeitliche Tiere: Moschusochsen sind Überbleibsel der letzten Eiszeit und leben nur in den arktischen Regionen. Sind sehr happy, ihnen zu begegnen.

Das Inlandeis ist nach der Antarktis das größte Eisschild der Erde: 2.500 km lang, 1.100 km breit, bis zu 3 km dick. Fridtjof Nansen hat es 1888 als erster durchquert. Unser Plan war, hier zwei Tage zu wandern und auf dem Eis zu zelten. Zwei Tage lang Polarforscher-Gefühl.

Sonnenschein über dem Inlandeis. Endlos in jede Richtung, alles weiß, unmöglich sich zu orientieren. Schön, dass unser Guide hier jede Spalte und jeden Hügel kennt.

Sonnenuntergangs-Inlandeis-Selfie.

Gelernt: Wie man mit Steigeisen wandert.

Laune nach sechs Stunden eiswandern: sehr super.

Sonnenuntergang auf dem Inlandeis.

 

Eingang einer Gletschermühle, über die das Schmelzwasser unterirdisch abfließt. Diese Spalten können hunderte Meter tief sein. Unser Guide sagt, man sollte hier lieber nicht reinfallen. 

Unser Guide Johannes aus Dänemark.

Das leckerste Trinkwasser ever.

Und es ist wirklich so blau.

Das Inlandeis wird von einem 40 Kilometer breiten Gletscher-Gürtel umschlossen. Hinter dieser eisigen Bergkette liegt eine endlose, weitgehend ebene Schneewüste.

Reisegruppe Inlandeis.

Mr und Mrs Dirr, Gipfelselfie.

 

Grönland von oben. Die Maschinen werden ein bisschen kleiner und die Flüge ein bisschen abenteuerlicher, wenn man in Grönland unterwegs ist. Die Landebahn in Ilulissat z.B. ist eher kurz. Wer mal wissen möchte, wie es sich anfühlt, wenn man eine kleine Propeller-Maschine per Kickstart aus dem Stand so stark beschleunigt, dass sie innerhalb von vier Sekunden in der Luft ist: auf nach Ilulissat.

Landebahn in Ilulissat. Sehr viel länger ist sie eigentlich auch nicht.

Rush hour am Arrival Gate. Willkommen in Ilulissat.

Überall in Ilulissat: Huskies und Eisberge. Im Gegensatz zu Huskies sind Eisberge übrigens sehr leise und vollkommen geruchsneutral.

Superschön: Die Zion-Kirche direkt am Eismeer. Komplett aus Holz.

In diesem silbernen Blech-Iglu kann man wohnen. Nicht billig.

Fußball wird ja überall gespielt, auch mitten in Grönland.

Ein Wasser-Taxi. Es heißt »Ice Force One«. Super lustig!

Der Ilulissat-Eisfjord gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe. Der Sermeq ist der produktivste und aktivste Gletscher der gesamten Nordhalbkugel, er produziert im Akkord gigantische Eisberge, die so groß und schwer sind, dass sie es mühelos bis hinunter nach Neufundland schaffen. Sehr wahrscheinlich stammt auch der Eisberg, der 1912 die Titanic gerammt hat, aus diesem Gletscher. Einzelne Eisberge können mehrere Kilometer lang und mehrere hundert Meter hoch sein - pro Jahr entstehen hier ca. 35 Milliarden Tonnen Eis, Tendenz seit Jahren steigend, die Folgen des Klimawandels sind in Ilulissat live zu beobachten.

Ein endloser Eisberg-Stau: Von der Gletscherkante 40 Kilometer im Landesinneren brauchen die Eisberge ein gutes Jahr, bis sie ins offene Meer gelangen. Der Fjord ist ca. 1,5 Kilometer tief, kurz vor der Mündung ins Meer sind es allerdings nur noch wenige hundert Meter, so dass sich die riesigen Eisberge dort so lange stauen, bis der Druck von hinten zu groß wird. Ein Wanderweg führt stundenlang am Fjord entlang. Millionen Tonnen von Eis, chaotisch auf-, in- und übereinander gestapelt. Alles knistert, knackt, grummelt und donnert. Man fühlt sich sehr klein an diesem Fjord.

Eisberge gegen Mitternacht. Ilulissat liegt gut 250 Kilometer oberhalb des Polarkreises, die Sonne geht hier im Sommer nicht unter, es ist durchgehend hell. 

Ilulissat mit Zion-Kirche vom Wasser aus. Wir haben uns eine Woche lang jeden Tag in jedes verfügbare Boot gesetzt und Eisberge angeschaut. Es wurde auch am siebten Tag keine Sekunde langweilig.

 

In Grönland begegnet man im Sommer vor allem Buckel-, Finn- und Zwergwalen, die im fisch- und krillreichen Eismeer jagen. Hier: Ein Buckelwal taucht keine fünf Meter neben unserem Boot ab. Buckelwale können 15 Meter lang werden und um die 30 Tonnen wiegen - und sie springen gern. Ich habe dem Inuit, der uns in seinem kleinen Drei-Meter-Boot herumgefahren hat, gesagt dass ich immer auch ein bisschen Angst habe, wenn man mit einem so kleinen Boot so nah bei diesen riesigen Tieren ist und nicht weiß, ob und wo sie eventuell aus dem Wasser springen. Seine Antwort: »Ja! Ich auch!« Dann ist er weiter den Walen hinterhergefahren.

Buckelwal-Fluke.

Buckelwal-Finne.

Buckelwal-Blas.

Ein Finnwal, vom Strand in Qeqertarsuaq aus gesehen. Finnwale sind nach Blauwalen die zweitgrößten Tiere, die je auf der Erde gelebt haben.

Zwei Finnwale, wenige Meter neben unserem Drei-Meter-Boot. Finnwale können um die 25 Meter lang werden und ca. 60 Tonnen wiegen. Sie springen allerdings so gut wie nie. Man fühlt sich trotzdem ziemlich klein und verletzlich in seinem Boot.

Ein Buckelwal von vorn, direkt neben unserem Boot. Die großen Huppel auf dem Kopf sind die Nase.

Eisberge, jeden Tag Eisberge. Jeden Tag anders, jeden Tag aufs Neue beeindruckend. Gelernt: Wenn viel Luft im Eis eingeschlossen ist, liegt das Verhältnis des Eises über vs. unter Wasser bei 1/7 vs. 6/7. Bei wenig Luft im Eis liegt es bei 1/10 zu 9/10. Die im Eis eingeschlossenen Jahrtausende alten Luftbläschen sind auch der Grund für das laute Knistern der Eisstücke. Das Eis des Sermeq ist eher fest, mit wenigen Luftblasen - man kann sich bei den meisten hier abgebildeten Eisbergen also noch mal die neunfache Größe unter Wasser dazu denken.

Tages-Ausflug zum Eqi-Gletscher im Norden von Ilulissat. Alle paar Minuten brechen unter lautem Gedonner riesige Eismassen ab. Gletscher-Kalben klingt exakt wie das Donnern eines Sommergewitters. Surreal.

Letzter Abend in Ilulissat. Unfassbares Licht.

 

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Nächste Station:

Quebec & Vancouver Island

 

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