Tegernseer Hütte

Mal wieder München, mal wieder wandern. Endlich an die Tegernseer Hütte gewagt, die für meinen Geschmack doch recht hoch und steil mitten auf dem Kamm zwischen Ross- und Buchstein liegt. Schon ganz unten kommt der Weg direkt zur sache: Neben dem Parkplatz Bayerwald beginnt ein schmaler, steiler, fieser Geröllpfad, der drei Stunden lang einfach ein schmaler, steiler, fieser Geröllpfad bleibt und dann irgendwann mal auf der Sonnbergalm (sehr schön!) endet. Von dort dann der Aufstieg zur Tegernseer Hütte: entweder vorn herum - laut Wegweiser "nur für Geübte", meiner Meinung nach "nur für Reinhold Messner" - oder hintenrum: etwas länger, etwas weniger steil, etwas weniger direkt, etwas mehr meine Kragenweite. Und wenn man dann irgendwann mal oben ist: Alm- und berghüttentechnisch ist die Tegernseer Hütte bislang mein klarer Favorit. Zu den Bildern

Hallig Hooge

Norddeutschland entdecken, Teil fünf: Hallig Hooge. Es ist dort vor allem grün und flach und ruhig. Abends, ohne Tagestouristen, ist es sogar noch ruhiger, nur auf den Warften brennt Licht, ansonsten überall komplette Dunkelheit und absolute Stille. keine Grillen, keine Frösche, kein nichts. Auf den Warften: alles sehr eng und nah und gedrängt, wie in einer Burg. Außen herum alles grün und verwachsen und ruhig, wie in Hobbiton. Kultur-Tipp: das Sturmflut-Kino auf der Hanswarft. sehr eindrucksvoll, sowohl dieses ganze Landunter, als auch diese Seelenruhe, mit der die Einheimischen es hinnehmen, wenn ihre ganze Insel bis kurz vor die Haustür unter Wasser steht. Trotzdem, ein bisschen vermisst: Strand und Brandung. Es ist da überall grün und flach, bis zum Deich, dann kommt das Watt. Für Strandurlaub nicht so geeignet. Zu den Bildern

Hamburg

Meine Mutter hat heute kritisch angemerkt, dass es in diesem Blog zwar viele Bilder von irgendwelchen Nordsee-Inseln gibt, kaum aber welche von Hamburg, und da ich ja nicht von München auf eine Nordsee-Insel sondern von München nach Hamburg gezogen bin, sollte es hier im Blog, so findet meine Mutter, ruhig auch mal ein paar Hamburg-Bilder geben. Ich habe daher auf dem Handy nachgeschaut und ein paar erste Hamburg-Bilder herausgesucht. Es ist vor allem der Hafen zu sehen. Aber ich bleibe dran.

Foursquare

Ich habe wirklich sehr spät angefangen mit Foursquare, eigentlich war Foursquare damals schon wieder vorbei, so spät habe ich damit angefangen, aber lange Zeit war das für mich einfach zu viel Quatsch und zu wenig nützlich, ich habe da weder Spaß noch Nutzen gesehen, und außerdem hatte ich bei Foursquare irgendwie immer das Gefühl, viel zu spät dran zu sein, so spät, dass es jetzt eigentlich auch keinen Sinn mehr macht. Irgendwann hab ich dann aber doch angefangen, ich wollte irgendeine Reise vorbereiten und schauen, was Foursquare da so bringt, außerdem hatte mir jemand auf die Frage, warum er irgendwo eincheckt, verständnislos geantwortet »Na, weil es geht!«, und das hat mich irgendwie überzeugt, also hab ich dann doch noch angefangen.

Für sehr kurze Zeit war ich dann Bürgermeister in der NEON-Redaktion, ein bisschen länger sogar in einem Burgerladen, insgesamt am meisten begeistert haben mich aber die freigeschalteten Badges samt den zugehörigen Lobestexten. Ich habe dann vor allem deshalb irgendwo eingecheckt, weil es eben geht und weil ich dabei ab und zu irgendwelche Badges freigeschaltet habe. Da ich, wie gesagt, sehr spät mit Foursquare angefangen habe, sind nicht allzu viele Badges zusammen gekommen, ein paar allerdings schon, und besonders auf das Great Outdoors Badge, Level 4 und das Schweinshaxen Badge, Level 3 bin ich schon einigermaßen stolz. Und auch das Crunked Badge erfreut mich noch heute, einfach weil das damals, als ich es freigeschaltet habe, doch ein sehr langer und runder Abend war.

Bevor ich jetzt also die Foursquare App auf die neue und so weit ich mitbekommen habe von allen bisherigen Nutzern maximal kritisierte Version update, damit sämtliche Badges wegschmeiße und Foursquare anschließend wahrscheinlich nie wieder benutze, wollte ich meine Begeisterung über diese Badges lieber noch mal irgendwo ins Internet hineinposten. Tschüss, Badges. Tschüss, Foursquare.

Glückstadt

Norddeutschland entdecken, Teil vier: Segeln gewesen. In erster Linie aber bloß mitgesegelt und höchstens mal hier und da und nur auf explizite Anweisung an einem Seil gezogen. Ansonsten vor allem in der Sonne gesessen, auf die Elbe geschaut und versucht, dabei nicht allzu sehr im Weg zu sein. Gelernt: Von Hamburg bis nach Glückstadt sind es ca. 60 Kilometer, und komplett ohne Motor und nur mit Wind braucht man dafür gute fünf Stunden. Nicht gelernt: Seemansknoten. Irre kompliziert. Zu den Bildern

Amrum

Norddeutschland entdecken, Teil drei: Amrum. Die Anreise samt zwei Stunden Fähre ist ein bisschen länger, dafür fährt man aber eben auch zwei Stunden Fähre und sieht unterwegs Halligen, Sandbänke und Seehunde. Also super. Habe mich im Vorfeld außerdem informiert und erfahren, dass Amrum den breitesten Strand Europas hat. Man kann da an manchen Stellen locker eine Dreiviertelstunde laufen, bis man irgendwann überhaupt mal am Meer angekommen ist. Gastro-Tipp: der Fischbrötchen-Imbiss in Nebel. Drei Meter lange Fischbrötchen. Wahnsinn. Zu den Bildern

Eppendorfer Grillstation

Kundin: »Hallo, zwei Veggie-Burger, bitte.«
Gastwirt: »Boah!! Ihr könnt mich langsam echt mal am Arsch lecken mit euren Burgern.«
Kundin: »Äh, bitte?«
Gastwirt: »Ja, echt! Alle wollen Burger! Das ist schon der sechste jetzt!«
Kundin: »Äh. Ja. Tschuldigung!«
Gastwirt: »Dauert jetzt! Mindestens ne halbe stunde!!«
Kundin: »Ich warte einfach draußen, ja? Danke!!«

Ich war heute zum ersten Mal in der Eppendorfer Grillstation. Die Eppendorfer Grillstation gilt als Kult-Imbiss, weil dort immer »Dittsche« mit Olli Dittrich gedreht wird. Und weil »Dittsche« mit Olli Dittrich eine Kult-Serie ist, ist die Eppendorfer Grillstation auch ein Kult-Imbiss. Glaube ich.

Der Imbiss an sich ist ein ganz normaler Imbiss mit ganz normalen Imbiss-Sachen: Burger, Currywurst, Jägerschnitzel, halber Hahn, Schweinshaxe, Frikadelle, Pommes, alles mit viel Sauce. Ich wohne nur ein paar Meter entfernt, und die Idee war, ein Jägerschnitzel mit Pommes zu kaufen und das dann zuhause beim Achtelfinale Niederlande vs. Mexiko zu essen. Zeit bis zum Anpfiff: 25 Minuten.

Vor mir also die Frau mit den Veggie-Burgern. Dann ein älterer Herr, der sich für ein halbes Hähnchen interessierte:

Älterer Herr: »Ein halbes hähnchen, bitte.«
Gastwirt: »Boah! Sind noch nicht fertig. Dauert noch!!«
Älterer Herr: »Oh. Wie lange denn?«
Gastwirt: »Keine Ahnung!!«
Älterer Herr: »Oh.« (Verlässt irritiert den Imbiss)
Gastwirt, ruft hinterher: »Zehn Minuten!«

Dann, nach fünfzehn Minuten des komplett-überhaupt-rein-gar-nicht-beachtet-werdens: ich.

Gastwirt: »So. Und was willst du?«
Ich: »Ich hätte gern ein Jägerschnitzel mit Pommes zum Mitnehmen.«
Gastwirt: »Boah! Jägerschnitzel! Noch was?!«
Ich: »Nein, nur das Jägerschnitzel, bitte.«
Gastwirt: »Sechs zwanzig.«

Zwischendrin, ein Zwischenruf aus dem hinteren Teil der mittlerweile doch etwas größeren Warteschlange: »Ist es möglich, dass ich kurz zwischendurch noch ein Bier bekomme? Ich sitze eh schon draußen...«
Gastwirt: »Nö!«

Das Spiel ist mittlerweile angepfiffen, der Raum ist voll, kein Fernseher, alle ein bisschen hungrig und genervt jetzt. Gastwirt, an alle: »Boah! Guckt ihr denn alle kein Fußball heute?!? Gibt's doch nicht!«

Ich weiß nicht, ob es zum Konzept des Imbiss' gehört, auf diese Art Bestellungen aufzunehmen und abzuarbeiten. Vielleicht hatte der Gastwirt auch nur einen schlechten Tag, so etwas kommt ja vor. Ich habe dann jedenfalls irgendwann mein Jägerschnitzel bekommen und es fünfzehn Minuten nach Anpfiff zuhause gegessen. Es war sehr gut. Rein Jägerschnitzel-technisch kann ich die Eppendorfer Grillstation durchaus empfehlen.

Sylt

Norddeutschland entdecken, Teil zwei. Diesmal Sylt, diesmal auch mit richtigen Wellen. Reetdächer, Fahrradtour, Räucheraal, alles sehr schön. Die Strandkorb-Damen mit Sansibar-Shirt und Champagner aus der Gosch-Kühlbox habe ich einfach ignoriert. Und überhaupt, neue Super-Liebe: Strandkörbe. Gibt's in München halt nicht. Werde wiederkommen. Zu den Bildern

S P O

Norddeutschland entdecken, Teil eins. Zum Start Sankt Peter Ording getestet und gelernt, dass es nicht Sankt Peter Ording heißt, sondern entweder Sankt Peter, oder, cooler, S P O. Man kann da direkt mit dem Zug hinfahren und muss dann gut einen Kilometer über einen Holzsteg gehen, bis man den Strand durchquert hat und am Meer ist. Das Meer dann allerdings komplett ohne Wellen, eher seeig, und ich mag das Meer ja eher wellig, denn Wellen sind nunmal das, was den See von der See unterscheidet. Lag aber vielleicht auch an Ebbe und Flut. Ich bleibe dran. Zu den Bildern

By Request

Am Anfang fand ich die Idee eigentlich super: Metallica gehen auf Welttournee und lassen an jedem einzelnen Abend das Publikum die Setlist bestimmen. Wer ein Ticket kauft, erhält einen Code, und mit diesem Code kann man auf metallicabyrequest.com dann aus allen Metallica-Platten seine Lieblings-Setlist zusammenstellen. Alle Alben, alle B-Seiten, die ganzen Cover, absolut komplett freie Auswahl.

Dann fiel mir allerdings ein, dass so ein Voting gerade bei Metallica ziemlicher Schwachsinn ist. Es gibt nicht viele Bands, die Abend für Abend ihre Setlist so gründlich durchmischen wie Metallica. Ich habe von denen schon fast jeden Song einmal live gehört, die »Master« und das »Black Album« an je einem Abend sogar komplett. Und ich habe von Metallica auch noch nie ein schlechtes Konzert oder eine schlechte Setlist gesehen. Das ist an jedem Abend etwas völlig anderes, aber es ist immer, immer, immer phantastisch.

Lässt man allerdings Abend für Abend zehntausend Menschen abstimmen, kommt Abend für Abend fast dasselbe heraus: die ganzen Hits, die ganzen Balladen, die ganzen MTV-Singles, der ganze Kram, auf den sich eben alle einigen können. Aber leider nichts Besonderes und keine einzige Überraschung. Vielleicht macht ein Setlist-Voting bei keiner Band auf der Welt so wenig sinn, wie bei Metallica.

Vielleicht haben James und Lars sich also schon nach wenigen Abenden tödlich gelangweilt, vielleicht dachten James und Lars auch, sie müssten jetzt mal so richtig innovativ sein, vielleicht hatten James und Lars auch einfach eine neue Idee, wie man noch mal ein paar Euro extra machen kann, vielleicht ist James und Lars mittlerweile aber auch einfach alles egal - jedenfalls kamen dann wohl James und Lars auf die Idee, am Tag des Konzerts per »Vote Of The Day« noch mal drei Extra-Songs zur Extra-Auswahl zu stellen, per SMS-Voting, für 50 Cent pro SMS, inklusive ständig neuer Video-Einspieler während des Konzerts, in denen James, Lars, Kirk und Rob erklärten, dass sie James, Lars, Kirk und Rob sind und dass sie heute alle Songs spielen würden, die wir hier im Stadion auf metallicabyrequest.com gevoted hätten, und dass wir jetzt obendrauf noch zwischen drei weiteren Extra-Songs abstimmen könnten, per SMS, für nur 50 Cent. Dann gab's die Auswertung, welcher der drei Extra-Songs grad vorne liegt, samt der Aufforderung von James, Lars, Kirk und Rob, doch jetzt sofort eine SMS zu schicken. Wie bei Deutschland sucht den Superstar, 9Live und dem Dschungelblödsinn. Metallica. die Band, die »Creeping Death«, »Master Of Puppets« und »Dyers Eve« geschrieben hat. Wahnsinn.

Das vielleicht einzige Land auf der Welt, in dem man solche Aktionen gefahrlos durchziehen kann, ist Finnland. Denn in Helsinki haben sie es tatsächlich geschafft, »The Frayed Ends Of Sanity« von der »Justice« in die Playlist zu voten - ein Song, den Metallica bislang noch nie (!) live gespielt haben. Und das will bei Metallica wirklich was heißen.

Ich habe beim »Vote Of The Day« in Hamburg dann für »Blackened« abgestimmt. Das mochten die meisten Metallica-Fans in Hamburg aber offenbar nicht. Sie haben stattdessen lieber »Fuel« gewählt. Das ist nicht so hart wie »Blackened« und war Ende der Neunziger mal ein Hit auf MTV. Hat dann auch ganz gut zur Laola-Welle gepasst.

Setlist (trotz allem natürlich Wahnsinn): Battery, Master Of Puppets, Welcome Home, Ride The Lightning, The Unforgiven, Creeping Death, Lords Of Summer, Sad But True, Fade To Black, ...And Justice For All, One, For Whom The Bell Tolls, Whiskey In The Jar, Nothing Else Matters, Enter Sandman | St. Anger, Fuel, Seek & Destroy