Ich hatte im April schon mal ein paar Murmeltiere gesehen, irgendwo auf einer Wanderung. Da Murmeltiere gern sechs bis neun Monate pro Jahr Winterschlaf halten, hatte ich allerdings nicht so richtig damit gerechnet, ihnen im April zu begegnen. Sie liefen da aber putzmunter herum, und ich hatte also keine Kamera dabei und habe mit dem Handy eine weitläufige Geröll-Wiese fotografiert, auf der man mit Mikroskop und gutem Willen eventuell ein paar Murmeltiere entdecken kann. 

Der September dagegen ist eine sehr gute Murmeltier-Zeit. Und die Lavarella-Hütte in den Dolomiten ist eine sehr gute Murmeltier-Gegend. Sie wohnen da in großer Zahl direkt hinterm Haus. Die Lavarella-Hütte liegt im Fanes-Park auf gut 2.000 Metern Höhe, man kann dort ganz phantastisch und stundenlang in jede Richtung herumwandern, die Wege heißen 7, 10 oder 12, alles total übersichtlich, morgens gibt es Wander-Müsli, nachmittags Buchweizen-Schoko-Torte, abends ein Speck-Brett mit Graukäse und spät abends dann Latschenkiefer-Schnaps, man kann sich da schon wirklich ein paar Tage bestens beschäftigen. 

Und direkt vor der Tür also überall Murmeltiere. Manchmal sind wir nur wenige Meter pro Stunde vorangekommen, weil ich ständig anhalten und Murmeltiere angucken und fotografieren musste. Und wenn dann zwischendrin noch irgendwo mal ein spätsommerliches Edelweiß herumstand, war an ein planvolles Weiterwandern fast überhaupt nicht mehr zu denken. Theresa setzt sich dann meistens einfach irgendwo in die Sonne und hat dann immer sehr viel Geduld mit mir. Man hat auf der Hochalm rund um die Lavarella aber wirklich auch überall einen ganz hervorragenden Blick. Ein sehr guter Ort zum In-der-Sonne-sitzen.

Die Kühe wurden übrigens am Tag unserer Ankunft allesamt zurück ins Tal getrieben, in dieser Hinsicht gab es daher keine weiteren Vorfälle, kuhtechnisch hatten wir komplett freie Bahn. Einzig ein paar Ziegen liefen noch oben auf der Alm herum. Eine von ihnen hat ein paar mal böse zu uns rüber geschaut und ist uns auch eine Weile meckernd hinterher gelaufen. Wir hatten die Situation aber jederzeit unter Kontrolle.

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