Wir mussten uns ein bisschen reinarbeiten in dieses Neuseeland, in den ersten Tagen hat es wirklich fürchterlich geschüttet, überflutete Straßen, gesperrte Peninsulas, den ganzen Tag Regen, Regen, Regen und beim Blick auf den Forecast für nahezu jeden Ort und jeden Tag immer wieder nur neuer Regen, Regen, Regen. Ein endloser Monsun, und ich war mir zwischendurch schon wirklich nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee war, Neuseeland im September/Oktober zu besuchen.
Wir haben dann ein kurzes Regenkrisengespräch geführt und Theresa hat gesagt, das wir das jetzt halt so annehmen müssen, also haben wir das dann so angenommen: Wenn es nur stark aber nicht sehr stark geregnet hat, sind wir eben wandern gegangen, und dabei ist mir aufgefallen, dass Neuseeland auch bei Regen ein sehr, sehr spektakuläres Land ist. Nach einer Woche war mir das Wetter dann fast egal, campen bei 5 Grad und wandern bei Dauerregen: kann ich jetzt, hätte ich so auch nicht gedacht, wahrscheinlich ist so eine Reise auch für so etwas gut, ich bin jetzt wohl wetterfest.
Ein paar Tage später war dann urplötzlich Schluss mit Regen, fast jeden Tag Sonne, wir sind einmal um die ganze Südinsel gefahren - Marlborough Sounds, Kaikoura Coast, Southern Alps, Fjordland, Otago Peninsula - und dabei ist mir dann aufgefallen, dass Neuseeland bei Sonne fast schon grotesk schön ist. Ich habe noch nie auf so wenig Raum eine solche Bandbreite und Intensität an Landschaft und Tierwelt erlebt wie hier, absolut spektakulär und außergewöhnlich. Ich weiß, ich bin öfter mal ein bisschen begeistert von irgendetwas, hier und jetzt bei Neuseeland ist das aber wirklich total und absolut gerechtfertigt.